Schelklingen
Marktplatz im Lichterglanz
Kunstwerke aus Holz stellte der Schmiechener Uwe Köhle am Samstagabend in und um die Marktstraße in Schelklingen auf seiner Ausstellung “Lichterloh” vor. Dieses Licht-Spiel zog viele Besucher an.
“Ich lasse Bäume weiterleben”, sagte Holzkünstler Uwe Köhle aus Schmiechen bei seiner Ausstellung in Schelklingen. Sowohl im Freien, auf der abgesperrten Marktstraße, als auch in seinem ständigen Ausstellungsraum neben der Postfiliale und gegenüber im ehemaligen Friseursalon König drängten sich die vielen Besucher und bestaunten Köhles teils beleuchtete Holzkunstobjekte. Köhle wurde nicht müde die vielen Fragen der auch von weiter her angereisten Besucher zu beantworten. Er habe sich einen gewissen Bekanntheitsgrad, vor allem im Süddeutschen Raum, mit seiner Kunst erworben. Sein Grundmaterial Baumstämme und sonstige Holzstücke, vereinzelt sogar Schwemmholz aus dem Bodensee, bekomme er daher aus ganz Süddeutschland angeboten.
“Meine Bäume wachsen nicht im Wald”, betonte Köhle. Für seine Zwecke nehme er vor allem Obsthölzer, wegen der schöneren Maserung im Vergleich zu anderen heimischen Holzsorten. In den Ausstellungsräumen konnten aber auch Werke wie “Das Ei des Kolumbus” betrachtet werden. Hier hat Köhle ein Ei aus Apfelholz mit einem Stamm aus Eichenholz kombiniert.
Abhilfe bietet Köhle seinen Kunden, wenn der liebgewonnene Baum im Garten aus Platzgründen weg muss. Da dies manchem schwer fällt, weil er etwa zur Geburt eines Kindes gepflanzt wurde, gestaltet Köhle auf Wunsch einen solchen Baum vor Ort in eines seiner Kunstobjekte um. Die Wurzeln bleiben dabei intakt, so dass er noch für viele Jahre erhalten bleibt.
Der Großteil seiner Objekte entsteht aber in Schelklingen, wo er von der Firma Göttle eine Halle gemietet hat. “Ich habe von jedem Baum bereits zu Beginn ein Bild im Kopf.” Nach der Bearbeitung mit der Motorsäge erfolge die weitere Behandlung mit verschiedenen Feinwerkzeugen, mit Schleifpapier, und am Ende werde es eingeölt.
Die Liebe zum Baum hat der 1970 geborene Künstler zwar schon immer gespürt. Er führt dies auf seinen Großvater zurück, den er zwar nie kennengelernt hat, aber vieles erzählt bekommen hat. Zu seiner jetzigen Leidenschaft kam er jedoch erst über Umwege. Nach einem Motorsägenkurs in Schelklingen 2003 beschäftigte sich der gelernte Maschinenschlosser lange hobbymäßig mit dem Werkstoff Holz. Erst 2011 meldete er dann ein Kunstgewerbe an, das ihm jetzt in so kurzer Zeit einen solch durchschlagenden Erfolg beschert hat.
Gerne lud er daher auch die Ausstellungsbesucher am noch lange währenden Abend zum Gläschen Sekt ein, der von Harry Reichert mit seiner Mannschaft serviert wurden.
Quelle . Südwestpresse Ehingen