Pressebericht über Besuch Reisegruppe

Holzkünstler lädt zum Schausägen

Uwe Köhle bietet auch VHS-Kurs an – Besucher staunen über Holzkunst

Uwe Köhle zeigt sein Können an der Carvingsäge.
Uwe Köhle zeigt sein Können an der Carvingsäge.

Elisabeth Sommer

 

Schelklingen som Bis auf das Rattern der Motorsäge ist es fast andächtig still in der Werkstatt von Holzkünstler Uwe Köhle in Schelklingen gewesen. Dabei saßen dem Künstler 55 Gäste gegenüber, die allerdings mucksmäuschenstill jeden Schnitt der Carvingsäge ins Holz eines dicken Apfelbaumastes verfolgten. „Sieht schon ganz gut aus“, bescheinigte eine Besucherin als Köhle einige wellenförmigen Rillen ins Holz geschnitten hatte.

Wie die fertigen Objekte aussehen, konnten die Besucher an zahlreichen Ausstellungsstücken in der Werkstatt begutachten. „Er lässt sich beim Sägen inspirieren“, erklärte Jutta Graf-Roth die Anziehungskraft des Schausägens. Sie hat den Treff 60 vom katholischen Bildungswerk Schwendi zusammen mit Kollegin Karin Miller nach Schelklingen gebracht. Heimatmuseum und Holzkunst standen für die Senioren an dem Tag auf dem Ausflugsprogramm.In nur zwei Jahren hat sich Holzkünstler Uwe Köhle eine beachtliche Bekanntheit über die Grenzen der Stadt hinaus verschafft.

Jutta Graf-Roth wurde auf Köhle bei der Laupheimer Kulturnacht 2013 aufmerksam. Dort veranstaltete der 44-Jährige ein Schausägen und sorgte mit seiner Holzkunst für die Dekoration, die mit Kerzenlicht versehen für ein romantisches Flair sorgt. Zu sehen sein wird das wieder bei der viertenLichterloh-Ausstellung am 31. Oktober in Schelklingen. Uwe Köhle veranstaltet diese erstmals, in der Werkstatt (bei Firma Göttle) in der Ringinger Straße.

Die Schwendier Senioren besichtigten in Schelklingen das Museum im alten Spital, Köhles Geschäft in der Marktstraße, das nur nach Voranmeldung öffnet, Kaffee und Kuchen gabe es bei Biosphärengastgeber Austermann, ehe es zur Werkstatt ging. „Ich dachte schon er schnitzt Tiere. Aber das, was er macht, ist noch viel besser“, sagte eine Besucherin zu den fast ausschließlich abstrakten Holzkunstobjekten.

Bei Köhle muss das Holz nicht glatt und ebenmäßig sein, der Künstler schätzt gerade das Unebene, auch Aststellen, Risse, durch Regenwasser marode Stellen im Holz. Darin sieht der 44-Jährige den Charakter jedes einzelnen Objektes. Der Künstler gab bei seinem Schausägen den Zuhörern auch verschiedene Tipps. Ein Walnussbaum im Garten schützt vor Mücken, weil er für die Insekten einen unangenehmen Duft verströmt. Mit einer herkömmlichen Motorsäge, riet Köhle, sollte das Schnitzen nicht versucht werden. Während der Rückschlag der Säge droht, kann mit einer Carvingsäge scheinbar einfach durch das Holz gestochen werden. „Er modelliert das Holz wie Modelliermasse“, staunte eine Frau beim Zuschauen. Auch Pausen für Finger und Motorsäge sollten immer wieder eingelegt werden, um Blasen und Überlastung zu vermeiden.

Mancher Gast nutzte den Ausflug, um Anregungen für sein persönliches Hobby mit Holz zu bekommen. „Ich habe daheim einen ungerissenen Obstbaum liegen, aus dem ich noch etwas Besonderes machen könnte“, sagte ein Teilnehmer. „Zuhause fehlt mir das Werkzeug“, klagte eine Besucherin, die sich für einen Schnitzkurs interessierte. Auch das bietet Köhle an – unterstützt wird er dabei inzwischen von der Volkshochschule Laichingen-Blaubeuren-Schelklingen.

Quelle: Schwäbische Zeitung Ehingen

 

Ein Baum wird zum Kunstobjekt

“Jetzt zeige ich ihnen, wie man richtig durchstechen kann”, sagte Uwe Köhle und setzte mit einer kleinen Motorsäge waagerechte Schnitte in den senkrecht aufgestellten großen Ast eines Apfelbaumes. Zuvor hatte er schon verschiedene Windungen ins Gehölz eingeschnitten.

Zeitungsbild 2014 HolzkunstBild : Stefan Schaarschmidt

Uwe Köhle verwandelt einen Ast in eine Skulptur.

Der Schmiechener Holzkünstler zeigte den 55 Besuchern vom Verein Treff 60 aus Schwendi bei einem Schausägen sein Können. Eine kleine Säge sei ratsam, genau wie beim Holzmachen zu Hause, sagte der Künstler schmunzelnd. Während in der Halle von Holzbau Göttle Späne flogen und ein wenig Schweiß floss, veränderte das Holz sein Aussehen. “Das ist wirklich erstaunlich”, sagte die Vorsitzende des Treff 60, Karin Müller, und Organisatorin Jutta Graf-Roth nickte zustimmend. Erstaunlich war aber auch, dass das Publikum am frisch bearbeiteten Apfelholz riechen durfte und einige zu dem Schluss kamen: “Es riecht nach Birne.”

Köhle, dessen Werke zur Zeit an 50 verschiedenen süddeutschen Orten ausgestellt sind, versteht es, aus einem Baum ein Kunstobjekt zu machen. Wichtig dabei, es wird nur Altholz benutzt. “So lasse ich Bäume weiterleben”, erwähnt der 44-jährige Künstler und freut sich. In seiner Werkstatt fertigt er Skulpturen und Kleinkunst, wobei Form, Maserung und Farbe des Holzes beibehalten wird, “Knorpel und Verwucherungen setze ich aber in Szene.”

Zum Einsatz kommen dabei speziell für das Kunstsägen entwickelte Motorsägen. Appetit auf das Schausägen war den Besuchern zuvor schon gemacht worden. Mittags besuchten sie das Atelier in Schelklingen und sahen dort 60 Objekte. Ferner ging es in das Schelklinger Museum. Übrigens hat der Fachmann an der Säge zur Zeit kein Problem um an Holz zu kommen. Weil die Apfelbäume so reichlich Früchte tragen, krachen vielerorts die Äste zu Boden und warten darauf aufgehoben und verwandelt zu werden.

Info
Mehr zum Künstler gibt es unter: www.holzkunst-koehle.de

Quelle : Südwestpresse Ehingen

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