Presse Bericht zur Ausstellung ” Glückliche Brüder “

Uwe Köhle stellt seine Werke bis Ende Oktober aus

Der Holzkünstler sieht Bäume als seine Brüder an und lässt sie als Kunstwerke weiterleben

Die Skulptur, die er Großvater nennt, umarmt Uwe Köhle, aber er verkauft ihn nicht.
Die Skulptur, die er Großvater nennt, umarmt Uwe Köhle, aber er verkauft ihn nicht.

SZ-: Kurt Efinger

 

 

 

Schelklingen sz „Wenn ich in einem Tief bin, umarme ich meinen Großvater“, sagte der Schmiechener Holzbildkünstler Uwe Köhle am Freitag bei der Eröffnung seiner Ausstellung „Glückliche Brüder“ in der Werkhalle der Firma Holzbau Göttle an der Ringinger Straße zu einer besonderen Beziehung. „Ich brauche das Objekt für mich selbst, es gibt mir Sicherheit“, begründet Köhle die Weigerung, seinen Großvater zu verkaufen. Als solchen bezeichnet er eine von ihm geschaffene Holzskulptur, mit der er sich gewissermaßen genealogisch verbunden weiß.

„Stress, Unzufriedenheit im Beruf, private Sorgen trieben mich immer und immer wieder in die Wälder, wo ich Ruhe und Zufriedenheit fand und auch immer noch finde“, so erklärt der gelernte Maschinenschlosser seine wesensgemäße Zugehörigkeit. Die Bäume sieht er als seine Brüder an. Ihn faszinieren die Stille, die zwitschernden Vögel und Barfußlaufen auf weichem Moos. Vor vier Jahren quittierte er seinen langjährigen Job in einem bedeutenden Industrieunternehmen der Region, um sich ganz seiner eigentlichen Familie zu widmen.

„Ich lasse die Bäume weiterleben“, beschreibt Köhle seine Kunst, aus dem toten Material die in ihm vorhandenen Figuren mit der Motorsäge herauszumodellieren. Er fällt keine gesunden Bäume, sondern lässt kranke oder durch Sturmschäden gefallene Bäume in seinen daraus geschaffenen Werken weiterbestehen. 150 solche als Kunstwerke fortdauernde Bäume und Teile davon konnte das rund 40-köpfige Publikum bei der Ausstellungseröffnung bewundern. Er verkauft sie zu teilweise vierstelligen Beträgen. Das sichert ihm sein materielles Fortbestehen als Bruder der Bäume.

Die Ausstellung ist noch bis Freitag, 31. Oktober, jeweils donnerstags, freitags und samstags von 18 bis 22 Uhr und sonntags von 16 bis 20 Uhr geöffnet.

Quelle : Schwäbische Zeitung Ehingen

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